kind im schlaf

Der Abend kommt mit kühler Zunge schon
Hungrig vom Strand hoch
Verschlingt die Gartentür
Und halb den Weg zum Sommerhaus
Finger federleicht greifen durchs Fenster
Und nehmen alles mit
Langen ohne Eile nach den Bildern an der Wand
Wie nach einem Kleidungsstück

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Es erobert hier die Nacht

Schwache Lüfte abgespalten vom großen Wind
Sehen sich als Komplizen
Spielen mit Tapetenfetzen blind
Und finden jedes Schlüsselloch
Fahren in jeden Winkel, löschen Kerzen
Geben den Scharnieren keine Ruh
Wenn sie’s erwischen
Ja dann fliegt mit lautem Knall die dicke Holztür zu

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Es erobert hier die Nacht

Kaum bleibt was übrig so, dass man jetzt sagen könnte
Das ist er, das ist sie
Retten kann sich vor der stummen Finsternis
Nur eines Vogels Melodie

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Es erobert hier die Nacht

Ganz und gar das Sommerhaus geht völlig unter jetzt
In kühler Dunkelheit
Nur im ersten Stock ein Kind im Schlaf
Das von den Räubern unbehelligt bleibt

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